Seiten

Dienstag, 18. Januar 2011

Ausufernde Inflation und Währungsfluchtwillige

Nach den jüngsten Medienberichten, wonach in der EU[1] die Inflation langsam aber sicher nach oben schnellt, in China fast schon traditionell auf hohem Niveau verharrt[2] und nun auch in Groß-Britannien beachtenswerte 3,7 Prozent erreicht hat, stellt sich die Frage, wie der geneigte Leser eine Absicherung seines Vermögens erreichen kann bzw. was er tun kann, so er kein nennenswertes Vermögen sein eigen nennen kann.
Viele Menschen gehen dieser Tage davon aus, dass ihr liquides Vermögen am besten dadurch abgesichert werden kann, indem sie dieses in Edelmetalle anlegen. Leider verkennen diese Menschen den Fakt, dass der Gold-Kauf lediglich eine Absicherung des eigenen Vermögens bedeutet, Geld „verdienen“ sollte man damit nicht wollen.
Die Performance des Goldes[3] straft mich hier im ersten Moment Lügen, immerhin lassen sich doch mit Gold und anderen Edelmetallen gute bis sehr gute Renditen erreichen, oder?
Das Problem hierbei ist, dass nicht das Gold mehr Wert geworden ist, sondern der Wert der Währungen, mit denen man Gold kaufen kann, gesunken ist. Wer also meint, dass man mit Gold Geld verdient, geht von der falschen Seite an dieses Thema heran.
Gold kann „nur“ als Wertspeicher fungieren, beispielsweise als Absicherung gegen oben erwähnte Inflation. Mit physischem Gold lässt sich der Wert- und Kaufkraftverfall der jeweiligen Währung abmildern, nicht mehr und nicht weniger.
Diejenigen, die kein nennenswertes Geldvermögen ihr Eigen nennen können, stehen indes vor ganz anderen Herausforderungen, da sich Inflation immer zuerst „unten“ bemerkbar macht. Sei es nun das oft bemühte Stück Butter, welches teurer wird oder andere Bedarfsmittel des täglichen Lebens: Hier erkennt man besonders deutlich, mit welcher Intensität sich die Inflation durch unser aller Leben und unser aller Portemonnaie frisst. Was also tun als „armer Schlucker“?
Zunächst kann man sich auch mit wenig Geld versuchen einzurichten. So kann man sich lange haltbare Lebensmittel, z.B. Konserven, bereits jetzt zulegen, zunehmende Inflation macht sich natürlich auch und gerade hier bemerkbar. Ebenfalls nicht verkehrt ist es, über ein bescheidenes Investment vergleichsweise günstiger Edelmetalle, allen voran Silber, nachzudenken. Die Frage, die man sich stellen sollte, lautet: Habe ich noch Vertrauen in das gegenwärtige Währungs-System?
So diese Frage mit „Nein!“ beantwortet wird, ist der nächste logische Denkschritt demnach, wie lange das gegenwärtige Währungssystem aufrecht erhalten werden kann. Natürlich ist dies eine spekulative Frage, aber man muss sich nicht den eigenen Kopf zerbrechen, sondern kann dies den viel gescholtenen Experten überlassen.
Die Experten des GEAB erwarten, dass das Jahr 2011 als „das Jahr, das keine Gnade kennt“ in die Geschichtsbücher eingehen wird.[4] Nach eigener Aussage hatte GEAB eine „Treffergenauigkeit“ von ca. 75%.
Etwas Gutes lässt sich in der momentanen Misere allerdings doch erkennen: Inflation ist beschissen, aber Deflation noch beschissener. In diesem Sinne, viel Erfolg für das vor uns liegende Jahr 2011.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen