Die Landwirtschaftsminister der Länder Deutschland, Frankreich, Polen, Ukraine, Marokko, Kenia und Kanada haben am heutigen Samstag während eines Treffens in Berlin vor sozialen Unruhen gewarnt. Bereits in einem vorherigen Beitrag habe ich auf die möglichen Hungerrevolten in Asien aufmerksam gemacht. Anscheinend teilen die Landwirtschaftsminister die Ansicht, nach der es zu Massenproteste und Unruhen kommen kann, sollten die Lebensmittelpreise auf derart hohem Niveau verharren oder gar noch teurer werden.
Besonders hervorgetan hat sich der kenianische Minister. Dieser sieht die Nahrungsmittelpreis-Problematik dadurch gelöst, die Ländergrenzen für bestimmte Produkte zu öffnen. Ähnlich gehaltvoll äußerte sich der französische Minister. Ihm zufolge dürfe man die steigenden Lebensmittelpreise nicht ignorieren.
Besonders auf dem asiatischen Kontinent sind die Preise für Lebensmittel exorbitant in die Höhe geschossen, hauptsächlich getrieben von der grassierenden in diesen Ländern.
Konkreter wurde der französische Minister Le Maire bei den Spekulanten am Lebensmittelmarkt: Diese sollen durch geeignete Maßnahmen der G20 eingegrenzt werden. Es gelte, die Funktionsfähigkeit der Agrarmärkte zu stärken, die Transparenz zu erhöhen und Preismanipulationen zu verhindern. Besonders die Preisvolatilität müsse Le Maire zufolge bekämpft werden.
Unterdessen weitete sich der tunesische Protest erneut aus: Mittlerweile protestieren selbst Gesetzeshüter mit den wütenden Menschen für eine demokratisch-legitimierte Regierung, statt auf sie einzuprügeln. Wir sehen also, in Zeiten der Not sollten sich Regierungen nur bedingt auf ihre Polizei verlassen.
In Albanien kamen am Rande von Demonstrationen drei Menschen ums Leben. Neben Tunesien ist es vor allem Albanien, in dem es zu immer schwereren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei kommt. Die albanische Opposition wirft der amtierenden Regierung Korruption vor, ein Vorwurf, den so ziemlich jede Opposition rund um den Globus zum Anlass nehmen kann, zu Protesten aufzurufen.
Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, stiegen auch in Deutschland die Preise für gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse, während Zucker und Süßwaren günstiger wurden. Da der deutsche Durchschnittsbürger allerdings lediglich 10 Prozent seines Einkommens für Nahrungsmittel aufwenden muss, während in asiatischen Ländern bis zu 80 Prozent der Einkommen der Bevölkerungen für Lebensmittel verbraucht werden, stehen bei uns allerdings keine Hungerrevolten ins Haus.
Aber falls irgendwo ein Bahnhof gebaut werden sollte, könnte man mit Sicherheit Tausende mobilisieren... :)
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