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Montag, 28. Februar 2011

Es wird einsam um KT - Doktorvater rudert zurück

Der ehemalige Doktorvater von unserem Angriffsminister, Peter Häberle, hat sich von selbigem deutlich distanziert. In einer ersten Stellungnahme stand er noch an der Seite von Gutti, dies bezeichnet er in einer neuerlichen Mitteilung als "vorschnell".

Der emeritierte Professor Peter Häberle hat sich am Montag von seiner ersten Stellungnahme zur Causa Guttenberg distanziert. In dieser hatte er den Vorwurf, die Arbeit wäre ein Plagiat, als "absurd" bezeichnet und klar gemacht, dass nach seiner Auffassung die "Arbeit kein Plagiat" sei.

Davon rückte er nun ab: In seiner ersten Stellungnahme habe er "vorschnell und ohne Detailkenntnis der konkreten Vorwürfe" agiert. Statt unverrückbar an der Seite von Gutti zu stehen, wendet sich der ehemalige Weggefährte von ihm ab. "Die Aberkennung des Doktortitels war die notwendige Folge", so Häberle. Er spricht in seiner Mitteilung von "unglaublichen Mängeln" in der Arbeit Guttenbergs, die dem widersprechen würden, was er seit Jahrzehnten zu vermitteln versucht.

Nicht nur, das sich Peter Häberle damit von seinem wissenschaftlichen Zögling Guttenberg lossagt, er geht auch noch einen Schritt weiter: "Ich werde auch weiterhin alles mir Mögliche zur erforderlichen Aufklärung der Umstände (...) beitragen", so der Staatsrechts-Professor. Dies darf als Drohung verstanden werden.

Die Schlinge um Guttenbergs Hals schmiegt sich damit ein weiteres Mal enger um seinen Kragen. Die Verteidigungslinie des Angriffministers bröckelt, auch der scheidende CDU-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer, hatte sich am Wochenende von Guttenberg distanziert, wohl auch im Hinblick auf die Landtagswahl am 20. März, die sein Nachfolger zu gewinnen versucht, selbstredend ohne Aussicht auf Erfolg.

Guttenberg wird zunehmend zum Problem für die Regierung Merkel. Zwar hält Angela zu ihm und der Unterstützung der BILD kann er sich sicher sein, jedoch muss Merkel auch darauf bedacht sein, nicht mit in den Abwärts-Strudel gerissen zu werden. Eine pampige Aussage ála "Ich habe keinen wissenschaftlichen Mitarbeiter berufen" mag ja geeignet sein, um die Wählerschaft vor den Wahlen zum Schmunzeln anzuregen, doch auch Merkel weiß, dass sie eine Tatsache nicht verleugnen kann: Die CDU hat in den letzten Landtagswahlen stets Verluste hinnehmen müssen, auch wenn diese nicht immer so krass ausfielen, wie zuletzt in Hamburg. Sollte sich dieser Abwärtstrend fortsetzen, muss Merkel nicht nur um ihre Wiederwahl auf Bundesebene fürchten, sondern viel mehr noch um die von ihr so geliebte Ruhe in den eigenen Reihen. Mit eben dieser dürfte es nämlich vorbei sein, wenn die richtungsweisenden Wahlen am 20. und 27. März für die Merkel-CDU verloren gehen.

Der taumelnde Minister Guttenberg ist wohl nur noch deshalb im Amt, weil eine Kabinettsumbildung für Merkel vor den Wahlen schlimmer ist, als der Versuch, den Betrug von Guttenberg auszusitzen. Man könnte denken, Merkel hätte ihr Gespür für politisch richtige Entscheidungen verloren. Anders lässt sich ihre Zurückhaltung nicht erklären, außer man würde Wörter wie dumm oder dergleichen gebrauchen...

Quelle: SZ

2 Kommentare:

  1. Treffender lässt sich der Sachverhalt einfach nicht mehr formulieren! Gut, dass es einer sagt.

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