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Donnerstag, 3. Februar 2011

UNO-Preisindex belegt Explosion der Lebensmittelpreise, prekäre Armut in den USA

Während in Deutschland die gefühlte Inflation neue Höhen erreicht, zeigt der UNO-Preisindex für Lebensmittel, wohin die Reise für Entwicklungsländer geht. Zugleich wird die Armut in den USA, der ehemaligen Weltmacht, immer gravierender.

Der Lebensmittelpreisindex der FAO, einer UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung, ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahre 1990. Überdies teilte die FAO mit, dass die Preise in den nächsten Monaten auf diesem Niveau verharren, was nichts anderes bedeutet, dass man darauf hofft, die Preise mögen nicht noch weiter steigen. Zweifel daran sind folgerichtig, denn die Liquidität ist viel zu hoch, es ist viel zu viel Geld im Umlauf, als dass man von sinkenden Preisen ausgehen könnte. Was bedeutet das für die Menschen in den Entwicklungsländern? Nun, sie werden noch mehr Geld für Lebensmittel ausgeben bzw. werden sie sich die Lebensmittel nicht mehr leisten können, da sie ohnehin schon einen Großteil ihres "Vermögens" für Nahrung ausgeben müssen.

Was wir hier beobachten können, ist seit Jahren, gar Jahrzehnten, immer wieder ähnlich: In Zeiten der Rezession in den USA werden nicht etwa (Super-)Reiche zur Kasse gebeten, sondern die US-Administration bittet die Ärmsten der Armen zur Kasse. Schließlich will auch der nächste Wahlkampf finanziert werden, da kann es sich der Politiker nicht leisten, solvente Spender mit höheren Steuern zu belasten. Dass jetzt die Menschen aus Entwicklungsländern für die Dekadenz des Westens bezahlen/hungern müssen, zeigt einmal mehr, wie falsch und schlecht das derzeitige Weltwirtschaftssystem ist, mit einem der Inflation preisgegebenen US-Dollar, der von einer privaten Bank in nahezu beliebiger Höhe gedruckt werden kann.

Doch auch in den USA ist die Zündschnur zum sozialen Pulverfass gezündet. Seit nunmehr 25 Monaten steigt die Zahl der US-Bürger, die auf Lebensmittelmarken angewiesen sind, im November 2010 waren es knapp 43,6 Millionen Menschen, in 20,4 Millionen Haushalten der USA. Seit November 2008 hat sich die Zahl der Empfänger um beschämende 12,7 Millionen Menschen erhöht.

Während es in Ägypten zu blutigen Auseinandersetzungen kommt und das Militär sich nur zaghaft für die richtige Seite entscheidet, vergisst die USA bei all ihrem weltpolitischen Eifer die Heimatfront. Sie geriert sich immer noch als Weltmacht, jedoch gehört es zum Wesen einer Weltmacht, dass die Hausaufgaben zu Hause erledigt sind, d.h. das die Bevölkerung einer Weltmacht die Chance hat, von ihrer eigenen Hände Arbeit zu leben. Statt sich also als Befreier und ungefragter Demokratie-Bringer darzustellen, sollte die USA erstmal vor der eigenen Haustür fegen.

1 Kommentar:

  1. Leider stimmt dieser Bericht.
    Ich seh es in unserer Nachbarschaft, das dort die Menschen Angst haben krank zu werden, da sie keine Krankenversicherung haben. Zudem kommen die wahnsinnig hohen Preise für Lebensmittel. Ich vergleiche immer die Grundnahrungsmittel hier im Süden von Georgia mit den Preisen in Deutschland. Es ist hier im Schnitt alles 2 - 3 mal so teuer.Die Preise für ein Wohnraum mit 14oo squerfeet liegen bei 1200 Dollar. Wenn man sich überlegt, das im Schnitt ein Polizist hier ein Jahresbruttogehalt von 25000 Dollar hat, dann weiß man warum hier die Menschen alle so verschuldet sind.

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