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Donnerstag, 21. April 2011

Gold, Silber und die sich abzeichnende neue Weltordnung

Was bleibt übrig vom angloamerikanischen Weltimperium? Diese Frage stellt sich angesichts der immer rasanter ansteigenden Verschuldungs- und Inflationsspiralen in den USA und Großbritannien. Einstmals stolze Nationen, mit ebenso stolzen Bürgern, werden zerstört. Doch wodurch bzw. durch wen? Wie viel Anteil trägt die Faulheit der Menschen in diesen angeblich gefestigten Demokratien?

Gold und Silber steigen und steigen und steigen. Die ersten Warnungen werden laut, es könne sich hier um eine Blase handeln. Interessanterweise sind es die selben Alarmisten, die sich schon vor Monaten über eine mögliche Blase am Gold- und Silbermarkt echauffierten. Statt die wahre Blase, die ausufernde Staatsverschuldung, näher zu beleuchten, versuchen diese Leute krampfhaft, die Gold- und Silber-Bugs zum Verkauf ihrer Bestände zu animieren, bislang erfolglos. Während es in den vergangenen Jahren noch das "smart money" war, das die Edelmetallmärkte zum Kochen brachte, gesellt sich nun auch "big money" dazu und kauft im großen Stil die begehrten Metalle, während die tumben Völker weiterhin daran glauben, dass ihre Vermögen sicher seien, immerhin liegen diese ja auf einem Sparbuch oder einem Tagesgeld-Konto.

Währenddessen kämpft die ehemalige Weltmacht USA mit einer drohenden Rating-Abstufung. Der erste zaghafte Versuch der Ratingagentur S&P zeigt die Malaise der Vereinigten Staaten: Ein leeres Staatssäckel, gepaart mit einem immer stärker verarmenden Volk, welches in der logischen Konsequenz immer wütender wird. Was für Karten hat die USA noch auf der Hand, welche Trümpfe im Ärmel?

Die De-Industrialisierung ist weit voran geschritten, das Mantra des "freien Marktes" verkommt immer mehr zum Treppenwitz der Geschichte, angesichts der steten Akkumulation von Wirtschaftsleistung auf einige wenige Konzerne. Die Staatsverschuldung ist keines Kommentars mehr würdig, die Haushaltsdefizite und das Leistungsbilanzdefizit sowieso nicht. Der US-Dollar ist gerade im Begriff seine einstige Rolle als Weltreservewährung zu verlieren, immer mehr Staaten, beispielsweise Russland und China, wollen beim bilateralen Handel dazu übergehen, die eigenen Währungen zu nutzen, statt den US-Dollar.

Was bleibt übrig vom Tableau der "hard power"? Zu nennen wäre das US-Militär. Aber auch dieses handelt nur, solange die Finanzierung seiner Eskapaden sichergestellt ist. Als Trumpfkarte kann das Militär also auch nicht dienen, genauso wenig wie die angebliche Konsum-Kraft der US-Bürger. Bis über beide Ohren verschuldet und für Lebensmittelmarken anstehend konsumiert es sich nunmal schlecht. Davon ausgenommen sind natürlich die oberen 2-3 Prozent der Bevölkerung. Diese sollten sich darauf gefasst machen, dass das US-Volk die Umverteilung von oben nach unten demnächst selbst in die Hand nimmt.

Und die Briten? Gott sei Dank steht demnächst eine Heirat an, welch herrliche Möglichkeit zur Ablenkung von den kolossalen Problemen der Insulaner. Leider verschwinden die Probleme nicht, wenn man die Augen vor ihnen verschließt, allen Bemühungen zum Trotz.

Fairerweise muss man die Bevölkerung beider Länder ebenfalls in die Verantwortung nehmen. Apathisch vor dem Fernseher zu sitzen oder einer völlig sinnbefreiten Hochzeit entgegen zu fiebern waren noch nie probate Möglichkeiten, sich den Demokratie-Defiziten zu entledigen.

Während US-Trendforscher Gerald Celente schon davon spricht, dass die US-Bevölkerung sich künftig vor allem um die Lebensmittel-Versorgung zu kümmern hätte, stolpert diese auf dem Weg vom Kühlschrank zurück auf die Couch und vor dem Fernseher in den wirtschaftlichen und staatlichen Abgrund.

Während die BRICS-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, schon heute und auch künftig die neue Weltordnung aushandeln, vertrauen die Menschen in den USA und Großbritannien tatsächlich darauf, dass die neuen Probleme mit alten Rezepten zu lösen wären.

Welche Rolle Europa dabei einnimmt? Die Zeit wird zeigen, ob das einstige Elitenprojekt EU vom aufkeimenden Nationalismus beiseite geschoben wird oder ob die Menschen in Europa die Notwendigkeit eines geeinten Europa verstehen. Ein durch und durch national-organisiertes Europa jedenfalls ist nicht wünschenswert. Bevor mir nun wieder alle Demokratie-Probleme aufgezählt werden: Geschenkt.

Mit diesen muss man rechnen, wenn man als Volk eine derartige Aufgabe an Technokraten und Wirtschafts-Günstlinge delegiert. Das Projekt Europa, der Garant für Frieden auf dem Kontinent, fallen zu lassen, bedeutet auch, den Frieden, der zwischen den europäischen Völkern herrscht, Preis zu geben. Es ist schon erstaunlich, dass diejenigen, die bei jedweder Einmischung des Westens sofort den geflügelten und inflationär verwendeten Begriff "Teile und Herrsche" in den Raum rotzen, genau dies für Europa als erstrebenswert erachten.

Ein vereintes Europa kann auch zukünftig eine wichtige Rolle in der Weltpolitik einnehmen, so sich die ewigen Nörgler aufraffen und endlich dafür Sorge tragen, dass die Defizite hinsichtlich der Demokratisierung der EU ausgeräumt werden. Ein geteiltes Europa hingegen wird künftig wohl lediglich eine Rolle einnehmen, nämlich die des Schlachtfeldes für die künftigen Weltmächte. Ein Blick in die Geschichte des Kontinents der Vielen reicht aus, um diese Tatsache als solche zu erkennen.

Fröhliche Ostern und lasst euch nicht ans Kreuz nageln... :)

9 Kommentare:

  1. Mir misfällt ebenfalls ein vereinter oder einheitlicher europäischer Staat. Ich ziehe da ein VERBÜNDETES Europa ganz klar vor. Abgesehen davon, dass eine demokratische Ordnung meiner Meinung nach in solchen "Superstaaten" nicht funktionieren kann.

    Bei einem Zurück zu souveränen europäischen Staaten kann ich den Mechanismus des "Teile und Hersche" nicht erkennen.

    Ansonsten bin ich deiner Meinung. Guter Artikel.

    Gruß Peter

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  2. Dieser Artikel zeigt das der Mensch nichts gelernt hat, AUCH SIE NICHT.


    Ein vereintes Europa wird und kann es nie geben, da die Unterschiede in Kultur/Sprache/Traditionen/Stolz seit Tausenden von Jahren diese Gebilde geformt haben, ebenso könnten sie schreiben eine VEREINTE WELT.

    Es wird immer Schwache und Starke NAtionen geben, jede braucht ihre Aufgaben/Währungen und Politische Ziele.

    Die Vielfald macht es in der Natur vor, es funktioniert nur so lange alles gut läuft, doch das läuft es nunmal nicht.

    Menschen sind unterschiedlich, und das ist es was die Farben der Nationen in Europa ausmachen.

    Mischt man diese Farben in einem Topf kommt immer Braun dabei raus.

    Das Experiment USA zeigt es, jede Gruppe versucht in seinem Kulturkreis zu leben"!

    Zudem war dies die IDEOLOGI der Nazis und Kommunisten eine solche Gesellschaft zu kreiren.

    Gottseidank wird dies niemals passieren"!

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  3. Die Macht der Großbankiers wird STETS über Währungen ausgeübt: "Gebt mir die Währung eines Landes, und ES IST MIR EGAL, WER DIE GESETZE MACHT!" (Nathan Rothsch.) Somit ist es völlig egal, welcher Staat, oder welche Allianz vordergründig die "Macht" ausübt.....
    Nur in der (kommenden) REGIONALISIERUNG liegt Zukunft: JEDER SOLL SEINE EIGENEN ANGELEGENHEITEN LÖSEN, UND SICH NICHT STÄNDIG GEDANKEN ÜBER ANDERE MACHEN!

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  4. Für ein Europa der Nationen.
    Ich kann das Argument des Friedens durch die EUdssr nicht mher hören.Es ist schlichtweg falsch.
    Nach 2 Weltkriegen mit Mio. Toten hatten die Menschen es einfach satt.Und dass sich die EU Diktatur dieses auf die Fahnen schreibt finde ich lächerlich.

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  5. Die Eu und der Euro spalten Europa. Auf diese Art und Weise wird das nie etwas werden.
    Die "Normalbevölkerungen" der EU haben alle verloren. Egal ob in den Nehmer- oder Geberländern. Die EU ist nur für Großfirmen, Banken und für die Politiker gut.

    Die Bevormundungen durch die EU werden Gott sei Dank überall abgelehnt. Wir müssen schnellstens raus aus dieser EU, raus aus diesem Euro!

    Demokratiedefizit ist sehr freundlich ausgedrückt. Wir leben doch in einer Politoligarchie, haben bis heute keinen Friedensvertrag und auch keine eigene Verfassung. Bekommen eine Kunstwährung, welche sowieso bald kaputt gehen wird übergestülpt und sollen die Schulden von der Südschiene übernehmen.

    Nein Danke! Diese EU hat ausgedient und sollte so bald als möglich in den Geschichtsbüchern als mahnendes Beispiel stehen. Größenwahn hat noch keinem gut getan!

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  6. In Krisenzeiten geht alles zum Stamm zurück. Desen Erhalt ist die evolutionäre Aufgabe der Stammesbürger (nicht Alle aber die meisten 80%).
    So einfach ist das, da ist das vergeben von Farben symbolischer Kraft. Das kollektive unbewusste Feld versucht den Stamm zu erhalten.
    Besonders wenn es kritische Zeiten, wie aktuell , gibt.
    Leute streitet doch nicht wegen der genauen Definition, der Autor von dem Artikel hat schon recht. Da sind Wortegebungen weniger relevant als das verstehen von Zusammenhängen.

    schöne Zeit

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  7. Ich finde das lustig, wie wenig politische Bildung einige Zeitgenossen haben.

    Die EU ist ein trotzkistisches Konglomerat, der Versuch der Realisierung der von Trotzki in "Europa und Amerika" dargestellten Vision.

    Das, was Churchill mit "Nazi" transportieren wollte, als er das ins Mikrofon zischte, sitzt heute für die Grünen und die SPD im Parlament.

    Die Vision vom "Europa der Vaterländer" stammt von...Trommelwirbel...Hitler. Die Soziale Marktwirtschaft von Hjalmar Schacht.

    Während nun jedem die rhetorische Falle gestellt wird "ob damals irgendwas gut gewesen sei", verteidigt die Linke zwei der maßgeblichsten Gesetze zur Diskriminierung der Juden bis heute mit Klauen und Zähnen: das Ladenschlußgesetz und das Tierschutzgesetz.

    Wer den Aufstieg Deutschlands ab 1933 und ab 1948 verstehen will, muß die marxistische Revolutionstheorie verstehen. Dazu muß man Marx, Lenin und Stalin lesen. Wenn man das getan hat, dann erschließt sich auch, was die neue Linke tut und welche Rolle die bei der kommenden Revolution spielen werden - ohne es zu erkennen.

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  8. @ Thomas Völker: Sie fänden es demnach sicher ok., bei lebendigem Leib auszubluten, nachdem man ihnen die Kehle aufgeschlitzt hat. Unter perversen Schmerzen nebenbei bemerkt. Nur weil religiöse Spinner finden, ihr Fleisch wäre sonst unrein. Ja, die bösen Linken mit ihren kranken Angriffen auf freie Sadismusausübung braver Herrenmenschen von eigenen Gnaden, schon arg diskriminierend sowas...

    Ansonsten bin ich der Meinung, nur ein Europa der kooperierenden Völker, oder besser, eine Welt zusammenarbeitender, in ökologisch tragbarem Masse souveräner Nationalstaaten, könnte dem Planeten immerhin eine Chance auf Bewohnbar-Bleiben gewährleisten. Aber die Irren unter den derzeit Regierenden müssten erstmal in anstaltliche Verwahrung. Ich stimme dem Post weitestgehend zu. Von wegen "nichts gelernt".

    Liebe Grüsse @ "John Doe"
    Katzenmama

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  9. Sehr guter Artikel! Aktuell ist der Silberpreis jedoch noch stark von der Industrienachfrage und somit von der wirtschaftlichen Lage abhängig. Aus diesem Grund muss man das Jahr 2013 sicherlich noch genau betrachten, wie es wirtschaftlich läuft bzw. welchen Einfluss dies auf den Silberpreis hat. Durch die sinkenden Silberreserven wird jedoch auch der Zeitpunkt kommen wo Silber nicht mehr von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig ist. Spätestens dann erkennt man dass der Silberboom eingesetzt hat!

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